Das Spiel von Liebe und Zufall

– Pierre Carlet de Marivaux

Bad. Bahnhof Basel, 2009

Foto: Michael Wolf


Der Tausch – Paul Claudel

Staatstheater Darmstadt, 1990

Foto: G. Amos

Don Juan – Molière

Theaterhalle Basel, 2009

Prolog – Bernard-Marie Koltès

Schauspielhaus Zürich, 2001

mit Nikola Weisse & Thomas Wodianka


Täglich Brot – Gesine Danckwart

Zimmertheater Tübingen, 2005

Der Streit – Marivaux

Förnbacher Theater, Badischen Bahnhof Basel, 2015

Le Père / Der Vater – Florian Zeller
Helmut Förnbacher Company

Bad. Bahnhof, Basel, 2016

Die Hose – Carl Sternheim

Basel, Theater am Bad. Bahnhof
Helmut Förnbacher Company
Premiere: 17.10.18

Fräulein Julie -
Die Weise von Lieb und Tod –
August Strindberg / Rainer Maria Rilke

Spielort: Basel, Helmut Förnbacher Company, Bad.Bahnhof

Premiere: 16.9.19

Kunst – Yasmina Reza

Spielort: Bad. Bahnhof Helmut Förnbacher Company
Basel, 2016

Der Vater

Florian Zeller    

 September 2016

am Bad.Bahnhof Basel

Schweizer Erstaufführung      

„Intensive Gefühle in Schwarz-Weiß-Kontrasten“

„Ein steinernes Labyrinth und eine blutrote Robe auf einem Kleiderständer: Sparsam, aber symbolträchtig ist die Bühne ausgestattet. Das Labyrinth deutet die Irrwege an, die zur wahren Liebe führen. Und das rote Kleid wird die schöne stolze Silvia erst zum Happy End tragen. Mit Silvia hat er eine Heidin geschaffen, die für das frühe 18. Jahrhundert erstaunlich moderne Ansichten hat.

Diese überraschende Modernität oder vielmehr zeitlose Aktualität in Marivaux' geistvoller Komödie betont Gastregisseurin Verena Buss, die auch die Übersetzung übernommen hat, in ihrer sehr überlegten Inszenierung. Sie macht kein zopfiges Kostümstück daraus mit wallenden Perücken, auch keine überdrehte Verwechslungskomödie, sondern eine kluge, menschliche und gefühlsintensiv gespielte psychologische Studie: ein Stück, das auch gut im Heute spielen könnte. […] “

Roswitha Frey, Badische Zeitung, 17. September 2009

„L'échange“ Harenberg Schauspielführer

„ […] Das Werk „Der Tausch“, das 1893/94 entstandene, meistgespielte Stück Claudels,
nimmt eine Sonderstellung in seinem Werk ein, denn es ist nach aristotelischen Regeln konstruiert: Die Einheit von Raum und Zeit ist gewahrt, und zwei Paare stehen sich in klassischer Konstellation gegenüber. 1952 überarbeitete Claudel sein Stück für eine Inszenierung Jean-Louis Barraults. 1990 hat Verena Buss am Staatstheater Darmstadt,
die Symbolik des Spiels betonend, ein zeitloses Seelendrama auf die Bühne gebracht.“
„Wie soll man es denn machen?“

Peter Iden, Frankfurter Rundschau, 8. Dezember 1990

„Der unbekehrbare Charakterlump“ Die Helmut Förnbacher Theater Company spielt
in der Theaterhalle Basel Molieres „Don Juan“
„Ein Hauch von Camorra hängt über der ersten Szene: im Hintergrund ein Friedhofsbild
mit Bäumen und Kreuzen, lautes Hundegebell und Banda-Blasmusik, ein Spiegel mit schwarzem Trauerflor, und an der Wand sitzen die Hinterbliebenen, die Gläubiger, die Geliebten, die Gehörnten, die Geschmähten. […]
Regisseurin Verena Buss, die bei Förnbacher schon mehrfach durch intelligente Inszenierungen und kluge Personenführung aufgefallen ist, setzt auch den „Don Juan“
nicht als Perücken- und Kostümkomödie im 17. Jahrhundert-Stil um, sondern als zeitlos aktuelles Spiel um Moral und Unmoral, Liebe und Ehre, Glauben und Rache. […] “

Roswitha Frey, Badische Zeitung, 2009

„Il faut que je parle, parce que je vais mourir.“

(Roberto Zucco, Bernard-Marie Koltès)

„Auf der Reise sein“ Die Schauspielerin Verena Buss als Regisseurin in Tübingen.

„Ihre Stimme klingt wie von weither geweht, leicht rau, manchmal klirrt sie hell. Verena Buss kann frech singen wie vor einigen Jahren als Jenny in der „Dreigroschenoper“ am Schauspielhaus Stuttgart. Doch das Elegische, das Flirrende passt besser zu ihr. […] Immer wieder hat die Schauspielerin sich an ein Haus gebunden, in Basel, in Stuttgart, in Frankfurt, und immer wieder frei gearbeitet: „Ich habe das Mitbestimmungstheater mit Peter Palitzsch erlebt. Das war ein spannender Prozess. Aber ich war dennoch irgendwie immer wie ein Zaungast.“ Mitglied in einer so genannten Theaterfamilie wollte oder konnte sie nie sein: „Auf der Reise sein hat mich immer mehr interessiert. Ich bin so ein Alleinemensch mit Freundeskreis. […] .“

Nicole Golombek, Schwäbisches Tagblatt, 2005

Junge Menschen als Versuchskaninchen
"Schöne junge Menschen entdecken das Leben und die Liebe in der von Verena Buss stringend inszenierten (fast will man sagen: choreografierten) [...] die straffe mit Bewegung tüftelnde Regie führt zu symbolkräftigen Bildern [...] Verena Buss hat in ihrer neuen Übersetzung das Tänzelnde, witzig Analytische schön belassen. Wie sich alles so liebt und entzweit und vereint, und wie noch ein weiters Paar dem Streit ein Ende macht und erst noch dem Spielort die Reverenz erweist, muss man sich schon selber ansehen."
Basler Zeitung, Oktober 2015

"Surreales spielt hinein [ ... ] wie das Thema Demenz, das immer mehr Menschen in
der älter werdenden Gesellschaft betrifft in dichten Theaterbildern umgesetzt wird, geht unter die Haut."

Roswitha Frey, Bad. Zeitung Freiburg

„Verena Buss hat die Satire genau und nüchtern inszeniert, sie legt die Gier und das Menschlich-Unmenschliche frei, vor allem den Egoismus des jovialen, aber hinterhältigen Theobald. Der scheint empört, lässt sich aber durch die Kochkünste seines Weibchens besänftigen – und kommt, was die sexuellen Triebe betrifft, als einziger auf seine Rechnung, von Luise unbemerkt. Sternheims lakonische, grammatikalisch oft verkürzte und dadurch plakative Sprache voller Giftpfeile glitzert. […] Auf der karg möbilierten Bühne – Klebebänder am Boden markieren die Zimmer der Untermieter – herrscht immer Leben. Eine flache am Boden liegende Leiter verwandelt sich durch das vorsichtige Trippeln aller Figuren in ein Treppenhaus – imaginärer Ort des Haustratschs. Was nicht sichtbar wird, wie die Hose, wird zum Sinnbild für die verlogene Gesellschaft.“

Basler Zeitung, Thomas Waldmann

Fräulein Julie, die Tochter eines Grafen, verbringt den Abend in der aufgepeitschten Atmosphäre der Mittsommernacht mit Jean, dem Diener ihres Vaters. Die beiden verstricken sich in eine bizarre Liaison zwischen Freiheit und Sexualität, Liebe und Streit, in individuellen Gefühlen und gesellschaftlicher Akzeptanz. Doch je grösser der Rausch, desto bitterer die Ernüchterung. Am Morgen wissen die beiden nicht mehr, wie sie ihr kurzes Glück in den schnöden Alltag retten sollen. Uns ausserdem ist da noch Kirstin, die mit Jean so gut wie verlobt ist, die ihren Anspruch auf Jean durchaus zu wahren weiss. Am Ende bleibt – als scheinbar einzige Lösung – eine Tat der Verzweiflung.

"In der psychologisch fein austarierten Regie von Verena Buss bekommt diese Komödie, die seit Erscheinen 1994 zum Bhnenrenner avanciert ist, bei aller geistreichen Leichtigkeit und geschliffenen Dialog-Ironie auch eine schöne Tiefgrndigkeit. Die Regisseurin lotet die zwischenmenschlichen Abgrnde unter der Oberfläche dieser Gesellschaftssatire im gutbrgerlichen Milieu aus. Buss‘ Inszenierung wirkt aber nie zu verkopft, nie zu schwer, sondern balanciert gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen leichtf.iger Komödie und den Dramen des Alltags."

Roswitha Frey, Bad. Zeitung Freiburg

„In der subtilen Regie von Verena Buss, die große Traurigkeit erlaubt, aber das Geschehen um den Kranken wohltuend nüchtern hält , gar komische Szenen zuläßt , wird das kleine Theater zum großen Schauplatz. Es wird die von Gesellschaft und Wissenschaft unbeantwortete Frage gestellt , wie wir mit Demenz umgehen.“

Thomas Waldmann, Basler Zeitung, 22.09.2016